
Gute Laune, Materialien und Medikamente im Gepäck
2010 etablierte Chefarzt Prof. Markus M. Heiss in der Viszeralchirurgie das Projekt Chirurgie für Afrika, das der international agierenden Organisation Hernia International angeschlossen ist.
In wechselnder Besetzung reist alle ein bis zwei Jahre ein Team von drei Chirurgen, einem Anästhesisten, einer OP- und einer Narkoseschwester für ca. zehn Tage in ein afrikanisches, manchmal auch in ein anderes Land der so genannten dritten Welt. Dort operieren sie Patienten, von denen manche beispielsweise seit Jahrzehnten unter einem Leistenbruch leiden.
Ein Bruch (Hernie) ist ein Austritt von Eingeweiden aus der Bauchhöhle. Es gibt verschiedene Arten: Leistenhernien, Zwerchfellhernien, Nabelhernien, etc. Sie heilen nicht von selbst und müssen in aller Regel chirurgisch versorgt werden, weil sie im Laufe der Jahre an Größe zunehmen und äußerst schmerzhaft werden können. Betroffen sind sehr häufig Männer, die dann nicht mehr in der Lage sind, auf den Feldern zu arbeiten und ihre Familien zu ernähren.
In Deutschland ist die Hernie gut und unkompliziert behandelbar; in vielen Ländern fehlen qualifizierte Ärzte und Krankenhäuser. Deshalb unterrichten sie während der Einsätze nach Möglichkeit die einheimischen Ärzte, damit sie diese Operationen künftig selbst durchführen können.
Bisher haben die Merheimer Teams weit über 500 Erkrankte erfolgreich operiert; die Patienten konnten schon nach wenigen Tagen zu Fuß ihre Heimreise antreten.
Die Teammitglieder investieren ihre Zeit und ihren Urlaub, um an den Missionen teilzunehmen. Eine Vergütung für die geleistete Arbeit vor Ort oder für Vorbereitungsarbeiten wird nicht gewährt. Unser Verein übernimmt die durch den Einsatz entstehenden Kosten wie die Beschaffung medizinischer Materialien und den Einsatz des Operationsteams. Die Verwaltungskosten werden insgesamt auf ein Minimum reduziert.
In den Jahren 2020 bis 2023 fanden wegen der Covid-19-Pandemie und diverser Unruhen keine Missionen statt.